17.08.2021

Luka Anna Brenk

Einsatzstelle: Kinderheim Die Wiege Odelzhausen, Arbeitsfeld: Kinder mit Behinderung
Die Arbeit mit Kindern mit Behinderung hat mir Spaß gemacht und damit meine Berufsideen nochmal erweitert. Ich werde jetzt, wenn alles klappt, ein Sonderpädagogik-Studium beginnen.

Erfahrungsbericht Luka Anna Brenk, 19 Jahre:
Einsatzstelle: Die Wiege - Heilpädagogisches Heim für Kinder und Jugendliche, Odelzhausen
Arbeitsfeld: Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen und mehrfachen Behinderungen

 

Wie bist Du zu Deinem FSJ gekommen?

Ich wusste nach meinem Schulabschluss noch nicht, was ich genau weiter machen möchte. Um mehr Zeit zu bekommen, habe ich mich entschieden, erst einmal ein FSJ zu machen. So konnte ich länger überlegen und gleichzeitig schon einmal erste Erfahrungen in der sozialen Arbeitsrichtung sammeln. Dadurch konnte ich dann auch besser beurteilen, ob ich da tatsächlich Spaß dran habe. Auf meine Einsatzstelle, das Kinderheim Die Wiege, bin ich dann durch Anzeigen im Internet gestoßen.

 

Wie ist es Dir im FSJ ergangen? 

Mein Aufgabenbereich im FSJ war sehr vielfältig. Ich hatte viele verschiedene Aufgaben, habe praktisch nach und nach bei fast allem mit gearbeitet. Das waren dann sowohl organisatorische, hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Geschirr oder Wäsche aufräumen, Pflegematerialien auffüllen und ähnliches als auch (deutlich mehr) Aufgaben mit den Bewohner(inne)n. Ich habe mit den Kindern gegessen, sie bei der Körperpflege unterstützt, mit ihnen gespielt und gebastelt.

Durch Corona wurde auch hier viel verändert. Die Kinder konnten lange immer wieder nicht zur Schule gehen und auch Ausflüge und Feste waren wenig möglich. Besonders da es sich bei der Wiege um ein Kinderheim für Kinder mit Behinderung handelt, von denen viele Vorerkrankungen haben, durch die Corona für sie gefährlich wäre, waren viele Vorsichtsmaßnahmen nötig. Um der Langeweile ein bisschen zu entgehen war dann ein fast täglicher Programmpunkt auch das Spazierengehen und wir haben immer wieder gebacken oder gekocht.

Das Team meiner Gruppe war sehr nett, es besteht aus Pädagog(inn)en/Erzieher(inne)n und einer Krankenschwester sowie verschiedenen Hilfskräften. Ich habe mich dort von allen immer ernst genommen gefühlt und konnte meine eigenen Ideen und Meinungen einbringen.

Die Seminare waren sehr entspannt. Dadurch, dass alles online stattgefunden hat, hatten wir natürlich weniger Kontakt zu anderen FSJlern und konnten uns weniger miteinander austauschen. Trotzdem war es immer wieder interessant und man hat mit jedem Seminar gemerkt, wie das Wissen über die Technik besser wurde und somit auch das Programm dann abwechslungsreicher wurde.

Die Fortbildungstage hatten überwiegend interessante Themen. Auch, wenn der Bereich Kinder mit Behinderung eher spärlich abgedeckt war, da ja auch wenige FSJler in dem Bereich arbeiten, habe ich für mich passende Angebote gefunden. Die Inhalte waren allerdings immer sehr grundlegend, manchmal hätte ich mir weiterführende und tiefergehende Informationen gewünscht.

 

Hat Dir das FSJ bei Deiner persönlichen Entwicklung und Berufsorientierung geholfen?

Durch das FSJ weiß ich jetzt sicher, dass ich weiterhin mit Kindern arbeiten möchte und eine Ausbildung/ein Studium in dem Bereich machen werde. Die Arbeit mit Kindern mit Behinderung hat mir Spaß gemacht und damit meine Berufsideen nochmal in die Richtung erweitert. Ich konnte viele Erfahrungen sammeln, auch viel Neues lernen und ausprobieren. Es hat mir dadurch sehr in meiner Berufsorientierung weitergeholfen. Ich werde jetzt, wenn alles klappt, ein Sonderpädagogik-Studium beginnen.

Auch persönlich hat mich das FSJ weitergebracht. Ich bin sicherer geworden im Entscheidungen treffen und es fällt mir leichter, meine Meinung auszudrücken und mich auch mal durchzusetzen und Grenzen aufzuzeigen.

 

Wie lautet Dein persönliches Fazit? Würdest Du das FSJ weiterempfehlen?

Meine FSJ-Zeit war eine sehr positive Zeit für mich. Es war für mich der richtige Weg, erst ein FSJ zu machen und Erfahrungen zu sammeln und ich bin froh, mich dafür entschieden zu haben. Dadurch habe ich auch zur Schule Abstand gewonnen und bin jetzt wieder motivierter für ein Studium. Dieses Jahr mit praktischer Tätigkeit hat mir dabei sehr geholfen.  Auch wenn es natürlich vor allem zu Beginn anstrengend ist, ohne viel Vorwissen in sozialen Einrichtungen zu arbeiten, lohnt es sich. Man hat etwas zu tun, bekommt noch ein wenig Taschengeld dafür und lernt eine ganze Menge.

Ich würde jedem, der noch ein wenig schwankt, was er machen möchte, Erfahrungen sammeln möchte oder einfach noch mal erst ein wenig Zeit überbrücken muss, definitiv ein FSJ empfehlen.

 

 


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