27.05.2021
Marjam Attiq
Erfahrungsbericht Marjam Attiq, 18 Jahre:
Einsatzstelle: SPFZ Stötzner-Schule, Weiden, Arbeitsfeld: Kinder und Jugendliche (Förderschule)
Wie bin ich zu meinem FSJ gekommen?
Ursprünglich habe ich mich für ein FSJ entschieden, um die Wartezeit auf das Medizinstudium zu überbrücken. Nachdem ich erst einen Monat im Krankenhaus gearbeitet habe, wechselte ich schließlich an das Sonderpädagogische Förderzentrum Stötzner-Schule in Weiden. Hier wurde ich von Anfang an gut aufgenommen und bekam nach und nach immer verantwortungsvollere Aufgaben.
Was waren meine Aufgaben im FSJ?
Ein typischer Tag von mir bestand aus zwei Hälften:
Vormittags war ich in der Schule tätig, das heißt ich hatte einen Stundenplan und durfte in verschiedenen Unterrichtsstunden der Klassen 1 bis 4/5 dabei sein, zum Beispiel, um mit einzelnen Schülern oder kleinen Lerngruppen verstärkt die Lerninhalte zu üben oder die Ethikkinder während des Religionsunterrichts zu betreuen. Natürlich kamen auch administrative und hauswirtschaftliche Aufgaben auf mich zu, wie zum Beispiel die Organisation der Lehrerbibliothek, das Auffüllen des Automaten, das Dekorieren des Schulhauses, die Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien und noch vieles mehr. Zudem wurde ich auch zusammen mit den anderen Lehrkräften als Pausenaufsicht oder für den Küchendienst im Lehrerzimmer eingeteilt.
Nach der Mittagspause ging es dann mit dem zweiten Teil meines Arbeitsalltags weiter: der Nachmittagsbetreuung. Hier war ich, wie auch schon vormittags, in der Gruppe für die jüngeren Kinder tätig. Die Ganztagsbetreuung begann für die Kinder mit dem Mittagessen. Hier fielen Aufgaben wie das Austeilen und Aufräumen des Essens sowie die Beaufsichtigung der Kinder an. Nach dem Mittagessen ging es weiter mit den Hausaufgaben. Alle Erzieherinnen haben eine feste Hausaufgabengruppe und ich durfte oft bei der Klasse 2/3 mithelfen. Ab und zu hatte ich sogar die Möglichkeit, alleine eine Hausaufgabengruppe zu betreuen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Nach den Hausaufgaben folgte der für mich und wahrscheinlich auch für die Kinder schönste Teil des Nachmittags, die Freizeit. Besonders gefiel mir die Möglichkeit, eigene Freizeitaktivitäten anzubieten und so habe ich beispielsweise mit den Kindern musiziert, gebastelt, Bodypercussions durchgeführt oder Spiele angeboten. Auch wenn die Organisation und Durchführung solcher Angebote mit mehreren Kindern sehr anstrengend sein kann, hatte ich immer große Freude daran, meine eigenen Ideen miteinzubringen. Besonders gefreut hat es mich, wenn die Kinder ihren Eltern stolz die Basteleien zeigten oder mir am nächsten Tag erzählten, wie sehr ihnen die Body Percussion gefiel.
Wie hat sich mein FSJ durch Corona verändert?
Durch die Pandemie hat sich allerdings auch mein Arbeitsalltag verändert. Während der Notbetreuung war ich hauptsächlich am Vormittag in einer Klasse als Unterstützung tätig, nachmittags war ich nur noch teilweise eingesetzt. Trotzdem konnte ich auch hier wieder neue Bereiche kennenlernen und durch meine Aufgaben in der Klasse kam auch die Arbeit mit den Kindern nicht zu kurz.
Ich würde sagen, dass es kein Nachteil war, das FSJ während Corona zu absolvieren, sondern dass wir FSJler durch die mühsame Organisation des Home-Schoolings in diesem „Corona-Jahr“ sogar vermehrt gebraucht und eingesetzt wurden.
Wie bewerte ich mein FSJ im Nachhinein?
Wofür ich sehr dankbar bin, ist das ganze Team der Stötzner-Schule. Durch die Offenheit und Freundlichkeit meiner Kolleginnen und Kollegen habe ich mich stets willkommen und wertgeschätzt gefühlt.
Für meinen beruflichen Weg hat mir das FSJ sehr viel gebracht, da sich durch die Arbeit an der Stötzner Schule mein Berufswunsch geändert hat. Ab kommenden Wintersemester werde ich das Studium für Lehramt an Grundschulen beginnen und kann sicherlich von meiner im FSJ gewonnenen Erfahrung profitieren.
Würde ich das FSJ weiterempfehlen?
Abschließend kann ich sagen, dass ich ein FSJ denjenigen empfehlen kann, die sich in ihrer beruflichen Zukunft noch unsicher sind. Durch die praktische Arbeit und die Gespräche mit den Menschen vor Ort kann man für sich persönlich herausfinden, ob man sich die Arbeit in einem bestimmten Bereich vorstellen kann oder nicht. Außerdem sammelt man im FSJ jede Menge Erfahrung, die einem im weiteren Leben sehr nützlich ist. Denn indem man viele verschiedene, neue Aufgaben bekommt, sich viel selbst erfragen muss und Verantwortung übernimmt, wächst man über sich selbst hinaus. Besonders Fähigkeiten wie Kommunikation, Selbstbewusstsein und den Umgang mit Kindern konnte ich im FSJ verbessern und stärken.
Die Zeit im FSJ hat mich persönlich sehr geprägt und ich bin dankbar für diese tolle Erfahrung. Vor allem werde ich das gesamte Team der Stötzner-Schule und die Kinder (sowie nicht zu vergessen: Die Meerschweinchen und die Fische :-)) sehr vermissen, die allesamt zu meinem tollen FSJ beigetragen haben!
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