01.07.2021
Mira Schwager
Erfahrungsbericht Mira Schwager, 19 Jahre:
Einsatzstelle: Die Wiege - Heilpädagogisches Heim für Kinder und Jugendliche, Odelzhausen
Arbeitsfeld: Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen und mehrfachen Behinderungen
Hallo mein Name ist Mira und ich habe 11 Monate ein FSJ gemacht. Meine Einsatzstelle war “Die Wiege” ein Heilpädagogisches Heim für behinderte Kinder. Zur Zeit leben 38 Kinder dort. Das Alter der Kinder ist von 0 bis zum Ende der Schulpflicht (also ca. 19/20). Aufnahmebedingung ist eine geistige Behinderung aber die meisten habe eine Mehrfachbehinderung. “Die Wiege” ist in fünf Gruppen aufgeteilt mit jeweils 7-8 Kindern. Ich habe in der Gruppe 1 gearbeitet.
Wie bist Du zu Deinem FSJ gekommen?
Ursprünglich wollte ich kein FSJ machen aber alle meine eigentlichen Pläne musste ich wegen Corona verwerfen. Auch mit behinderten Menschen zu arbeiten, war nichts, was ich mir vorstellen konnte. Aber ich bin trotzdem mal zum Vorstellungsgespräch gegangen. Dieses hat mich so begeistert, dass mir sofort klar war, dass ich den Hospitationstag machen will - und am Ende auch mein FSJ.
Wie ist es Dir im FSJ ergangen?
Ich habe im Schichtdienst gearbeitet, was mal was komplett neues für mich war. Aber es hatte auf jeden Fall auch seine Vorteile. Zum Beispiel regelmäßig ausschlafen zu können, bei Frühdienst schon um 14 Uhr fertig zu sein oder mal unter der Woche frei zu haben. Auch an Feiertagen zu arbeiten, war neu. Aber schön, da man dann mit seinen
Betreuten Weihnachten, Ostern… gefeiert hat.
Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt in meiner Gruppe. Und obwohl es viel zu tun gibt und man schnell viel übernehmen darf, habe ich mich nie überfordert gefühlt, da ich wusste, dass ich jederzeit etwas abgeben oder nein sagen kann.
Meine Aufgaben waren sehr abwechslungsreich und umfassten ein breites Spektrum an pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel Grundpflege, Betreue baden, aufräumen, bei Hausaufgaben helfen, spielen, vorlesen, Trampolin springen, beim Essen helfen, im Pool planschen und alles andere was im
alltäglichen Leben der Kinder und Jugendlichen anfällt. Genau diese Diversität an Aufgaben hat mir mit am besten gefallen - und die Tatsache, dass meine Aufgabe war, den Kindern ein möglichst schönes Leben zu ermöglichen.
Die Kinder und Jugendlichen sind mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen und es war sehr hart, mich verabschieden zu müssen. Aber natürlich darf ich meine Gruppe weiterhin besuchen.
“Die Wiege” als Arbeitgeber, war auch ein Grund, warum mir mein FSJ so gut gefallen hat. Das Leitungsteam hatte immer ein offenes Ohr für mich und ich wurde sehr ernst genommen und wertschätzend behandelt. Außerdem habe ich die Möglichkeit bekommen, eine breiten Eindruck zu bekommen: Durch Hospitationstage auf anderen Gruppen, im Nachtdienst usw. Zusätzlich habe ich Wochenends- und Feiertagszuschlag und Boni bekommen - etwas, das nicht verpflichtend für die Einsatzstellen ist.
Wie lautet Dein persönliches Fazit? Würdest Du das FSJ weiterempfehlen?
Insgesamt war mein FSJ eine unglaublich schöne Erfahrung und ich bin froh, dass ich sie gemacht habe. Sie hat mir auch geholfen, meinen Berufswunsch zu überarbeiten, da ich gemerkt habe, wie glücklich mich die Arbeit mit Menschen gemacht hat.
Ich würde jeder Person ein FSJ empfehlen, wenn sie sich noch nicht sicher ist, was sie machen will, oder einfach mal was anderes/neues ausprobieren will. Schließlich kann man ein FSJ auch nur 6 Monate lang machen - und hat danach unglaublich viel gelernt. Selbst, wenn man danach nur weiß, was man sicher nicht machen will.
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