18.07.2020

Vanessa Gleich

Einsatzstelle: Integra, TGW Pfaffenhofen, Arbeitsfeld: Psychische Erkrankung/Suchterkrankung
Durch das FSJ fand ich immer mehr Gefallen an dem Berufsbild Ergotherapie. Denn das praktische Arbeiten mit den Klienten macht mir derzeit mehr Spaß als ein „trockenes“ Studium...

Erfahrungsbericht Vanessa Gleich, 19 Jahre:
Einsatzstelle: Integra Soziale Dienste, Therapeutische Wohngemeinschaft Pfaffenhofen
Arbeitsfeld: Psychische Erkrankung/Suchterkrankung

Wie bist Du zum FSJ gekommen? 

Ich wusste nicht, was ich nach dem Abi machen möchte. Eigentlich hatte ich geplant, ins Ausland zu gehen, aber dies hat sich dann kurz vorher zerschlagen. Da ich mich nicht so kurzfristig für einen Studiengang einschreiben wollte, habe ich dann im Internet nach Alternativen gesucht. So bin ich auf die Idee gekommen ein FSJ zu machen.

Warum hast Du Dich für ein FSJ entschieden?

Ich habe ein FSJ abgeleistet, da ich nicht ein Jahr lang „nichts“ machen wollte, ich aber auch nicht "irgendetwas" zu studieren anfangen wollte, da ich mir sehr unsicher war, in welche Richtung es gehen soll.

Was gefällt Dir am FSJ besonders gut?

Am besten gefallen hat mir definitiv die praktische Arbeit mit den Klienten. Die Rückmeldungen von ihnen sind die schönste Belohnung, aber auch der beste Ansporn überhaupt. Vor allem die Ausflüge mit den Klienten waren auch immer toll, da dort alle locker und ungezwungen waren. Allerdings finde ich im Allgemeinen, dass gar nicht immer alles sehr gut sein muss. Denn gerade aus nicht so schönen Momenten im FSJ habe ich am meisten gelernt. Und weniger schöne Tage gehören eben auch einfach dazu.

Hat Dir das FSJ bei Deiner persönlichen Entwicklung geholfen?

Ich bin in dem Jahr des FSJs viel selbstbewusster geworden, weil dies als junges Mädchen bei der Arbeit mit Erwachsenen sehr wichtig ist. Zudem wurde ich natürlich auch selbstständiger, weil ich viele verschiedene Aufgaben zugeteilt bekommen habe, die mich im Alltag nicht erwartet hätten. Insgesamt wurde mir nochmal viel deutlicher, wie wichtig der soziale Bereich ist. Und dass er viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Aber auch fachlich konnte ich viel dazulernen, ob nun auf Fortbildungen oder direkt im Gespräch mit Klienten und Kollegen. 

Hat Dir das FSJ bei Deine Berufsentscheidung geholfen?

Vor dem FSJ fand ich den Studiengang Psychologie interessant, wusste aber ansonsten gar nicht, in welche Richtung es gehen soll. Während dem FSJ bei Integra habe ich unter anderem auch in den Bereich der Tagesstruktur bzw. Arbeitstherapie hineinschnuppern dürfen. Durch diese Erfahrung fand ich immer mehr Gefallen an dem Berufsbild Ergotherapie. Denn das praktische Arbeiten mit den Klienten macht mir derzeit mehr Spaß als ein „trockenes“ Studium. Es entspricht auch mehr meinen Interessen, da es die Psychologie mit Kreativität verbindet. Ohne das FSJ wäre ich auf dieses Berufsbild gar nicht gekommen. Im September diesen Jahres werde ich also nun eine Ausbildung zur Ergotherapeutin beginnen. 

Wie lautet Dein persönliches Fazit am Ende Deines FSJ?

Egal, ob man schon genau weiß, was man später machen möchte, oder aber, wie ich, keine Ahnung hat, wie die Zukunft aussehen soll: Man hat mit einem FSJ nichts zu verlieren. Das FSJ fördert zum Beispiel Dinge wie Selbstständigkeit aber auch Selbstbewusstsein sehr. Mit etwas Glück kann es, wie bei mir, auch bei der beruflichen Orientierung helfen. Und sollte es einem im schlimmsten Fall wirklich nicht gefallen, ist immer ein Ansprechpartner da, mit dem eine Lösung gesucht werden kann. Ich würde also sehr empfehlen, ein FSJ abzuleisten. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass man für Vollzeit arbeiten relativ wenig Geld bekommt, was einen schon einmal ärgern kann... ;)


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